Leipzig wirkte weiterhin stabil. Durch einen erfolgreichen kurzen Pass glichen die Leipziger Mitte des zweiten Quarters aus. Beim Stand von 7:7 waren es in den darauffolgenden Minuten auch die Hawks, die ihr Spiel gegen die kämpfenden Grizzlies durchsetzen konnten. Die Hawks nutzten das erfolgreiche Kurzpassspiel und das Verletzungspech auf wichtigen Positionen in der Defensive der Grizzlies, um noch vor der Halbzeit auf 14:7 zu erhöhen. Görlitz gab in dieser Phase das Spiel zu leicht ab.

Auch im dritten Spielabschnitt blieb das Aufeinandertreffen eng und umkämpft. Beide Teams scheiterten mehrfach ohne relevante Raumgewinne an den starken Verteidigungsreihen. Leipzig konnte Runningback Oliver Bahr (22) und den laufstarken Quarterback der Gäste weitestgehend kontrollieren. Das Passspiel der unter Druck stehenden Grizzlies kam jetzt zwar langsam ins Rollen, reichte aber nicht aus, um im dritten Quarter auszugleichen.

Es waren erneut die Leipzig Hawks, die in umkämpfter Atmosphäre die Endzone fanden. Nach einem missglückten Snap nahe der Goalline (Grenze der Endzone) lief der Leipziger Quarterback zum 20:7. Görlitz lag damit nach erfolgreichem PAT mit 2 Scores (21:7) hinten und musste nun, bei etwa sieben Minuten Restzeit, seine Offensivkraft in Punkte umsetzen. Der anschließende Grizzlie-Drive startete erfolgreich. Das Laufspiel kam nun besser zum Zug. Oliver Bahr (22) schaffte es, das Team mit besserem Blocking der Offensive Line und starken Einzelaktionen weit in die Hälfte der Gastgeber zu führen. Trotz vier ausgespielter Versuche schaffte es Görlitz in der Folge nicht, bei nun regnerischem Wetter zu punkten. Doch das Spiel blieb dank der starken Defensive der Görlitzer weiter offen. Sicherlich auch einem einsetzenden Regenschauer geschuldet, misslang ein Punt-Versuch der Hawks in der eigenen Hälfte. Görlitz erhielt dadurch zwei Punkte und das folgende Angriffsrecht. Mit weniger als zwei Minuten Restzeit war es nach Energieleistungen im Laufspiel am Ende abermals diese Saison QB Kislicyn, der vollendete. Nur noch 16:21! Mit wenigen Sekunden auf der Uhr blieb Grizzlie-Kicker Lukas Braun (10) lediglich ein taktisches Mittel, um den Ball erneut in Kislicyns Hände zu bekommen: ein Onside Kick. Hierbei wird versucht, den Ball nur kurz und schwer fangbar über mindestens 10 Yards zum Gegner zu spielen und dann mit oder auch ohne Glück selbst zu erobern bzw. nach erstem Kontakt der eigentlichen Empfänger zu sichern. Ob durch das Wohlwollen der Football-Götter, das Unvermögen der Leipziger Feldkräfte oder Brauns geschickten Fußtritt – der glitschige Ball landete am Ende in den Armen von Florian Weiß (49)! Die Freude am Seitenrand verpuffte allerdings. Das Schiedsrichtergespann ahndete die falsche Positionierung eines Grizzlies-Spielers vor dem Kick mit der gelben Wurfflagge – Foul durch Görlitz und Rücknahme des Ballgewinns. Die anschließende Wiederholung des schwierigen Kicks misslang aus Sicht der Gäste und Leipzig konnte das Spiel durch minimalistisches Laufspiel zu Ende bringen.